Über das Projekt

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Was ist das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch?

  • Ein Tool der deutschen Milchwirtschaft, mit dem Daten über die vier Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales und Tierwohl) auf deutschen Milchviehbetrieben abgefragt werden

Wozu wird das QM-Nachhaltigkeitsmodul genutzt?

  • Fakten sammeln, wie die moderne Milchproduktion in Deutschland tatsächlich aufgestellt ist
  • Stärken und Schwächen sichtbar machen
  • Verbesserungsprozesse anstoßen
  • Auskunftsfähig sein gegenüber Marktpartnern und Gesellschaft

Wer steht hinter dem QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch?

  • Landwirte teilnehmender Molkereien
  • Zwischen 2017 und 2023 haben über 14.000 Milcherzeuger am Projekt teilgenommen – und damit jeder 4. deutsche Milchviehbetrieb
  • Projektpartner: QM-Milch und Thünen-Institut

Wie funktioniert das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch?

  • Fragebogen zur Datenerhebung
  • Berichte an Molkereien
  • Einzelbetriebliche Benchmarkberichte für Landwirte
  • Veröffentlichungen auf Basis der Gesamtdaten

 Ansprechpartnerin: Elisa Münster | e.muenster@qm-milch.de | +49 30 31904-251

Historie

Bereits 2011 hat sich die Milchwirtschaft auf den Weg gemacht, Nachhaltigkeitsleistungen messen zu wollen und damit eine Grundlage für Verbesserungen zu schaffen. Zwei konkrete Vorläuferprojekte führten zur Entwicklung des bundesweit anwendbaren QM-Nachhaltigkeitsmoduls.

2011 – 2014:
Landesweite Status-quo-Analyse zu ausgewählten Nachhaltigkeitsaspekten der Milcherzeugung in Niedersachsen (Thünen Working Paper 28; Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Milcherzeugung)

2014 – 2015:
Landesweite Status-quo-Analyse in Schleswig-Holstein (Thünen working Paper 43; Zukunft Milch)

2016:
Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch wird vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft zusammen mit dem Projektbüro Land und Markt im Auftrag des QM-Milch e.V. erarbeitet.

Die Entwicklung des Moduls erfolgt in intensiven Dialogprozessen mit Akteuren aus der Milchwirtschaft, aus der Wissenschaft, mit Vertretern aus den Bereichen Umwelt und Tierschutz, landwirtschaftlicher Beratung und Vertretern von Lebensmittelhandel und Lebensmittelindustrie. Grundlage der Erhebung bilden wissenschaftlich fundierte Kriterien und Bewertungsansätze.

Jede Stimme ist mit eingeflossen!
(Thünen Working Paper 54)

2017 bis 2020
Im Rahmen einer Pilotphase wurde das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch erstmals bundesweit in der Praxis eingesetzt. Das dreijährige Pilotprojekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert (BMEL).

Partner im Pilotprojekt waren das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, der QM-Milch e.V. mit den Trägerverbänden Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrie-Verband (MIV) sowie das Projektbüro Land und Markt. Ebenfalls eingebunden war der Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen (LKV NRW). Praxispartner waren bundesweit über 30 Molkereien unterschiedlicher Größe und Ausrichtung.

2020-2023
Aufgrund der positiven Resonanz des Pilotprojektes wurde das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch seit Juli 2020 erneut mit über 30 Molkereiunternehmen und Milcherzeugergemeinschaften für weitere drei Jahre fortgeführt. Projektpartner sind das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und der QM-Milch e.V.. Die Datenbank für die Erfassung und Haltung der Daten aus der Erhebung bei den Milcherzeugern liegt beim Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen.

Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch heute
Mit der Fortführung des Projektes seit Mitte 2023 haben sich Molkereien und Milcherzeugergemeinschaften deutschlandweit dazu entschlossen, das QM-Nachhaltigkeitsmodul weiterhin zu nutzen und auch weiterzuentwickeln. Neben dem Basispaket zur Datenerhebung und -auswertung werden neue Schwerpunkte gesetzt. In einem Arbeitspaket I wird intensiv im Bereich Bildung und Erstellung von Schulungskonzepten gearbeitet. Arbeitspaket II steht für die Zusammenarbeit mit international agierenden Organisationen und Unternehmen sowie die Kommunikation des Moduls über die deutschen Grenzen hinaus.

Funktionsweise
  • Der QM-Milch e.V. übernimmt die Koordination des Projektes, Kommunikation mit den Molkereien, Kommunikation des Projektes innerhalb der Branche sowie die Pflege der Datenbank.
  • Das Thünen-Institut stellt die umfangreiche wissenschaftliche Fundierung des Projektes sicher. Darüber hinaus wertet es die erhobenen Daten aus und erstellt sowohl Molkereiberichte als auch einzelbetriebliche Benchmarks für die Landwirte.
  • Der LKV stellt die Datenbank zur Verfügung

Molkereien nehmen als Praxispartner am Projekt teil und geben den Fragebogen an ihre Milcherzeuger weiter: hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Erhebung von Audits über Druckversionen bis hin zu Online-Schnittstellen der eigenen Molkereiportale. Ob und wie gut der Fragebogen durch die Lieferanten ausgefüllt wird, hängt von der Kommunikation zwischen Molkerei und Landwirtschaft ab – hier stehen wir als QM-Milch gern zur Seite und unterstützen bei der Implementierung des Projektes ins Unternehmen!

Die Molkerei gibt ihren Landwirten bei Eingabe in die Datenbank eine Kennnummer, sodass weder das Thünen-Institut noch der QM-Milch e.V. Rückschlüsse darauf ziehen können, welche VVVO-Nummer oder gar welcher Name sich hinter dem Fragebogen befindet. Allein die Molkerei kann die einzelbetrieblichen Benchmarks zuordnen.

Die Kriterien

Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch beinhaltet einen breiten Kriterienkatalog für die Nachhaltigkeitsdimensionen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Tierwohl. Die Kriterien wurden in einem umfangreichen Multistakeholderdialog mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Landwirtschaft und NGOs ausgewählt. Für jedes Kriterium wurde ein Faktenblatt mit wissenschaftlich fundierten Begründungen und einem Bewertungsansatz erstellt (Thünen Working Paper 54). So wird es möglich, die Situation von Milcherzeugerbetrieben in Bezug auf jedes dieser Kriterien differenziert erfassen und beurteilen zu können sowie gezielt Veränderungsmöglichkeiten zu erkennen. Ein Leitgedanke bei der Entwicklung war: Je breiter der Kriterienkatalog, umso praxisgerechter kann das komplexe Thema Nachhaltigkeit abgebildet werden. Denn jeder Betrieb ist anders und kein Betrieb ist perfekt. Die Bewertung einzelner Nachhaltigkeitskriterien ist von einer Vielzahl betriebsindividueller Faktoren abhängig, wie z.B. der Betriebsorganisation und den Standortbedingungen.

Auf Basis dieser wissenschaftlich fundierten Datenerhebung gibt es fortlaufend Veröffentlichungen, die die Erfolge des Projektes in die Breite tragen sollen. Eine Auswahl der Veröffentlichungen finden Sie auf Presse – QM-Milch e.V. sowie auf QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch (thuenen.de)

Das QM-Nachhaltigkeitsmodul von morgen

Die breite Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzeptes in der milchwirtschaftlichen Praxis ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Milchbranche national und international. Eine nachhaltige Entwicklung der deutschen Milcherzeugung trägt den steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an eine nachhaltige, ressourcenschonende und tiergerechte Land- und Ernährungswirtschaft in Deutschland Rechnung.

Das QM-Nachhaltigkeitsmodul lebt davon, dass es in Multistakeholderprozessen alle relevanten Akteure einbindet sowie wissenschaftlich betreut wird. So existiert ein Modul, dass von der gesamten Branche vertreten und unterstützt werden kann.

Auch in Zukunft soll das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch weiterhin unter allen Akteuren diskutiert und abgewogen werden: Wo soll die deutsche Milchwirtschaft in Zukunft stehen? Welche Ziele haben wir? Und wie können wir diese erreichen?

Was planen wir aktuell?

  • Das QM-Nachhaltigkeitsmodul international: Kontinuierlich beobachten wir das Geschehen auf internationalen Märkten und sind über die Dairy Working Group der SAI-Platform mit international agierenden Unternehmen vernetzt.
  • Wie können wir sichtbarer werden? Kontinuierlich steigern sich unsere Bemühungen, die Kernbotschaften des QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch in die breite Masse zu tragen.

 

Teilnehmende Praxispartner 

Meierei Wasbek eG
Edelweiss
EMBA
Uelzena eG
Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg
Schönegger Käse-Alm GmbH
Meierei-Genossenschaft Schmalfeld-Hasenmoor e.G.
Meierei-Genossenschaft Gudow-Schwarzenbek e.G.
Meierei-Genossenschaft Langenhorn e.G.
Rücker GmbH
Naabtaler Milchwerke GmbH & Co. KG, Privatmolkerei Bechtel
Milchwerke "Mittelelbe" GmbH
Karwendel-Werke Huber GmbH & Co. KG
Hochwald Foods GmbH
Hochland Deutschland GmbH
Molkerei Gropper GmbH & Co. KG
frischli Milchwerke GmbH
Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH
DMK Deutsches Milchkontor GmbH
Bayerische Milchindustrie eG
Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG
Meierei Barmstedt eG
Molkerei Ammerland
Milchliefergenossenschaft Altmark eG
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